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Alphabete von Menschen mit Behinderung

Das Fingeralphabet


Gehörlosen-Alphabet (Finger-Alphabet) zur Unterstützung der Gebärdensprache!

Die eigentliche Sprache Gehörloser ist die Gebärdensprache. Die jeweilige Landessprache, wie bei uns Deutsch, ist für viele Gehörlose eine Fremdsprache, die zur Nutzung des Fingeralphabets erst erlernt werden muss.

Gehörlose nutzen das Fingeralphabet (Gehörlosenalphabet, Taub-Alphabet, Alphabet bei Tauben, Alphabet für Taube, Alphabet für Gehörlose, veraltet auch Alphabet für Taubstumme, Taubstummenalphabet, Stummen-Alphabet) zusätzlich zur Gebärdensprache, um unbekannte Begriffe oder Namen in der Lautsprache zu buchstabieren, bevor dafür eine Gebärde festgelegt wird. Manchmal wird auch fingerbuchstabiert, um ein Wort aus der Lautsprache zu betonen. Für eine längere Unterhaltung ist das Fingeralphabet nicht geeignet (außer Daktylieren bei Taubblinden).

Das Fingeralphabet ist unabhängig von der Gebärdensprache entstanden, daher ist die Bezeichnung "Gebärdenalphabet" falsch. Gebärden kann man nicht buchstabieren, sondern nur die entsprechenden Worte der Lautsprache (bei uns deutsch). Das Fingeralphabet ist sozusagen eine Brücke zwischen der Gebärdensprache und der jeweiligen Lautsprache.

Fingeralphabet als Grafik
Fingeralphabet

---------- deutsches Fingeralphabet: ----------
A = geschlossene Faust vom Körper weg, Daumen an der Seite angelegt
B = flache Hand vom Körper weg, Finger nach oben, Daumen auf der Handfläche
C = Daumen und restliche Finger bildet einen offenen Halbkreis
D = Zeigefinger nach oben, Daumen und restliche Finger bilden einen geschlossenen Kreis
E = Daumen vor der Handfläche, restliche Finger berühren den Daumen mit den Fingerspitzen
F = Daumen und Zeigefinger bilden einen geschlossenen Kreis, die restlichen drei Finger nach oben gespreizt
G = geschlossene Hand zum Körper, Zeigefinger zeigt nach links
H = geschlossene Hand zum Körper, Zeige- und Mittelfinger zeigen parallel nach links
I = geschlossene Faust vom Körper weg, Daumen davor, kleiner Finger nach oben
J = geschlossene Faust vom Körper weg, Daumen davor, kleiner Finger nach oben, Drehbewegung der Hand um vertikale Achse
K = geschlossene Hand vom Körper weg, Zeigefinger nach oben, Mittelfinger schräg nach vorn, Daumen neben Mittelfinger nach oben (eventuell Mittelfinger und Daumen kreuzen)
L = Handfläche von Körper weg, Zeigefinger nach oben, Daumen nach links, restliche Finger auf der Handfläche
M = Handfläche nach unten, Zeige-, Mittel- und Ringfinger (eventuell auch kleiner Finger) nach unten gestreckt, Daumen unter den Fingern
N = Handfläche nach unten, Zeige- und Mittelfinger nach unten gestreckt, restliche Finger auf der Handfläche, Daumen unter den gestreckten Fingern
O = Daumen und restliche Finger bildet einen geschlossenen Kreis
P = Handfläche nach unten, Zeigefinger nach vorn, Mittelfinger nach unten, Daumen nach links unten, restliche Finger auf der Handfläche
Q = Handfläche nach unten, Zeigefinger und Daumen nach unten getreckt, restliche Finger auf der Handfläche
R = geschlossene Hand von Körper weg, Zeige- und Mittelfinger zeigen gekreuzt nach oben
S = geschlossene Faust vom Körper weg, Daumen vor den Fingern
T = geschlossene Hand nach links, Zeigefinger nach links gestreckt, Daumen auf dem Zeigefinger nach vorn
U = geschlossene Hand vom Körper weg, Zeige- und Mittelfinger zusammen nach oben, Daumen auf der Handfläche
V = geschlossene Hand vom Körper weg, Zeige- und Mittelfinger gespreizt nach oben, Daumen auf der Handfläche
W = flache Hand vom Körper weg, Zeige-, Mittel- und Ringfinger (und eventuell kleiner Finger) gespreizt nach oben, Daumen auf der Handfläche
X = geschlossene Hand nach links, Zeigefinger nach oben, aber angewinkelt
Y = geschlossene Hand vom Körper weg, Daumen und kleiner Finger abgespreizt
Z = geschlossene Hand vom Körper weg, Zeigefinger nach oben schreibt ein 'Z' in die Luft (Zick-Zack-Bewegung)
Ä = geschlossene Faust vom Körper weg, Daumen an der Seite angelegt, kurze Bewegung der Hand nach unten
Ö = Daumen und restliche Finger bildet einen geschlossenen Kreis, kurze Bewegung der Hand nach unten
Ü = flache Hand vom Körper weg, Zeige- und Mittelfinger nach oben, Daumen auf der Handfläche, kurze Bewegung der Hand nach unten
ß = geschlossene Faust vom Körper weg, Daumen vor den Fingern, kurze Bewegung der Hand nach unten (Fingerzeichen nicht in der Schweiz)
SCH = flache Hand vom Körper weg, alle Finger gespreizt
CH = Daumen und gegenüber Zeige- plus Mittelfinger bildet einen offenen Halbkreis, restliche Finger auf der Handfläche (Fingerzeichen nur in der Schweiz)

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verschiedene grafische Versionen des deutschen Fingeralphabets zum Drucken

schweizerisch amerikanisch britisch kanadisch Textversion



Bitte nicht das Fingeralphabet verwechseln mit dem Handalphabet (siehe Lorm), welches bei Taubblinden eingesetzt wird. Hat der Taubblinde vor seiner Erblindung das Fingeralphabet erlernt, wird er statt des Lormens das Fingeralphabet abtasten (daktylieren).

Trugschluss:
Das Erlernen des Fingeralphabets allein befähigt Sie nicht, sich in Gebärdensprache zu unterhalten! Und Sie können mit dem Fingeralphabet auch keine Gebärdensprache bzw. Gebärden darstellen bzw. niederschreiben.
Denn Gebärden kann man nicht mit einem 'Gebärdenalphabet' buchstabieren,
da sie nicht aus 'Buchstaben' bestehen!


In Großbritannien und Kanada benutzt man übrigens das Zweihand-Fingeralphabet
Übungen / Zusatzseiten:

Downloads / Ausdrucke:



die Kommunikationskarte für gehörlose Autofahrer (Kommunikationshilfe für Polizeikontrollen, im Auto mitführen):
Kommunikationskarte


weitergehende Informationen:

- weitere Infos siehe --->> Seite Gebärdensprache

das deutsche Fingeralphabet in Gebärdenschrift
Neunauge FAKOOSY im Zickzack liegend, Beschriftung: Das Neunauge FAKOOSY vertritt fakoo.de, die Lernseite um Alphabete behinderter Menschen (Beschreibung siehe fakoosy.txt)