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Vor- und Nachteile von Fakoo [Lautschrift fa-koh: fɑ ˈkoː] CC


Die Fakoo-Schrift ist die Darstellung der Schwarzschrift als Punktschrift und wurde von Alexander Fakoó über mehrere Stufen in einem Zeitraum von 21 Monaten entwickelt. Die Idee zur Punktschrift Fakoo wurde Juli 2006 als 12-Punkt-Schrift geboren, die Entwicklung als 9-Punkt-Schrift im April 2008 abgeschlossen.

Nutzen Sie die alternative Punktschrift Fakoo als ein zusätzliches Angebot zur Verbesserung der Integration Behinderter!

Fakt ist, dass nur circa 20% der Blinden die Braille-Schrift beherrschen. Besonders Spät-Erblindete kommen mit dieser Schrift nicht klar, die zusätzlich zu taktilen Schwierigkeiten nicht nur ein neues Alphabet bedeutet, sondern auch noch zahlreiche Doppelbelegungen und als Kurzschrift auch noch eine Unmenge von Kürzungsregeln aufweist.

Fakoo-Alphabet, Ziffern und Satzzeichen in zwei Zeilen
Besonders für diese Menschen ist Fakoo gedacht.

Vorteile der taktilen Fakoo-Schrift (pro) Nachteile der taktilen Fakoo-Schrift (contra)
Fakoo hat als Blindenschrift folgende Vorteile:
  • Bei erhabener Darstellung sind die Zeichen der Punktschrift Fakoo von Blinden und Sehenden intuitiv erfassbar, wenn die lateinischen Buchstaben bekannt sind. Für Blinde mit guten Braille-Kenntnissen ist es zuerst ein Zwei-Zeichen-Code bis die lateinischen Buchstaben erkannt werden.
  • Die Fakoo-Schrift enthält alle Ziffern und Satzzeichen sowie viele Sonderzeichen. Doppel­bedeutungen von Zeichen entfallen, es gibt keine Ankündigungs- oder Beendigungs­zeichen für Zahlen oder Sonderzeichen (zeichengetreue Schreibweise). (man muss z.B. keine Rufnummern in Buchstaben notieren)
  • Spät-Erblindete (mit mangelnder Lernbereitschaft) müssen zum taktilen Lesen kein neues Schriftsystem (wie Braille) lernen, sondern können ihre gewohnten lateinische Buchstaben und arabischen Ziffern in Punktform nutzen, die taktil durch den integrierten Buchstaben­abstand einfacher erfassbar sind und deren Bedeutung unabhängig von der Spalte ist, in der sie beginnen. (der Buchstaben­abstand kann zur besseren Erfassung auch um eine oder mehrere Spalten größer gewählt werden)
  • Personen mit nachlassender Sehkraft, die aus den unterschied­lichsten Gründen das Erlernen der Brailleschrift ablehnen oder bis zuletzt hinauszögern, kann Fakoo die frühzeitige Gewöhnung an taktiles Lesen bieten, da diese Schrift mit den Augen und mit den Fingern gelesen werden kann.
  • Fakoo kann eine Doppel­beschriftung in Schwarzschrift und Braille in vielen Bereichen ersetzen, wo Informationen für alle lesbar sein müssen. ( 1 : 1 - Informations­angebot ! ) (bei Änderungen von Doppel­beschriftungen bleibt meist ein System auf der Strecke, die Braille-Beschriftung)
  • Fakoo erhöht die Akzeptanz Sehender zu Informations-Angeboten für Blinde und kann auch dann von Sehenden kontrolliert, angebracht und verändert werden, wenn diese Braille nicht kennen. (keine falsche Montage von Braille-Beschriftungen mehr)
  • Bei Orientierungs­plänen ist die Beschriftung in Fakoo im Gegensatz zu der in erhabender Schwarzschrift deutlich von Symbolen oder Zeichnungs-Details zu unterscheiden.
  • Sehende können Aufzeichnungen Blinder lesen, bewerten, zuordnen oder weiterleiten, ohne die Braille-Schrift zu kennen. (z.B. Adresse in Fakoo)
  • Der Umgang mit sehgeschädigten und mehrfach­geschädigten Kindern vereinfacht sich durch die gemeinsame Nutzung von Spielen oder Büchern in Fakoo. Gemeinsamer Unterricht Sehgeschädigter und Blinder vereinfacht sich.
  • Blinde und Sehbehinderte können braille-unkundigen Sehenden Nachrichten schreiben und auch später wieder finden, lesen und eventuell korrigieren.
  • Wegen der gleichen Höhe von drei Punkten wie bei Braille können für Fakoo sämtliche Braille-Utensilien und Braille-Techniken benutzt werden.
  • Bei Implementierung in Braille-Zeilen und Braille-Drucker ist eine einfache Nutzung mit einem Computer oder mit Notizsystemen möglich. *
Fakoo hat als Blindenschrift diese Nachteile:
  • Blinde müssen ein zusätzliches Alphabet lernen, was aber durch die Ähnlichkeit mit dem lateinischen Alphabet erleichtert wird, welches sie ohnehin kennen müssen.
  • Auf Grund der größeren Punkte-Anzahl lässt sich Fakoo nicht so schnell lesen wie Braille, aber dafür von allen. Auch das Schreiben ist aufwändiger, kann aber auf elektronischen Systemen durch reduzierte Eingaben erleichtert werden.
  • Herstellung von standard-gerechten Ausdrucken ist nur mit entsprechender Braille-Technik möglich, die Sehenden oft nicht zur Verfügung steht. Herstellung mit alternativen Mitteln müssen sehr genau gearbeitet werden (unbedingt das Raster einhalten).
  • Schriftgröße begrenzt: sie muss durch Blinde mit Fingern oder Händen lesbar sein.
  • Bei der Nutzung von Braille-Technik stört der vergrößerte Buchstaben­abstand der Braillezeichen und macht teilweise das taktile Lesen unmöglich. Möglichst Technik oder Techniken benutzen, bei denen dieser Zwischenraum sehr schmal gehalten ist.
  • Sehr großer Platzbedarf in gedruckter Form, daher für längere Texte, Bücher usw. nicht geeignet. (mögliche Ausnahme: Kinderbücher zum Vorlesen und Ertasten)
  • Kürzungen in Fakoo sind nicht möglich, da es für Sehende lesbar bleiben muss. (Ausnahme: übliche Abkürzungen in der Schwarzschrift)
  • Auch Sehende benötigen einige Übung und erkennen viel aus dem Zusammen­hang, nicht redundante Informationen (z.B. Raum­nummern ...) sollten mit optischen Verbindungs­linien nach Fakoo-plus versehen werden. (da zwar theoretisch 512 mögliche Zeichen dargestellt werden können, aber durch das kleine Raster und die abstrakten Formen besonders der Sonder­zeichen die Ähnlichkeit zu Schwarz­schrift-Zeichen nicht immer sofort erkennbar ist)
  • Die meisten Blinden sind über 60 Jahre alt, mit zunehmendem Alter wächst die Schwierigkeit, etwas Neues zu erlernen. Zudem nimmt die Empfind­lichkeit der Finger in hohem Alter ab.
    Alterseinteilung nach Jahren: 0-5 ~1%, 6-17 ~4%, 18-39 ~10%, 40-59 ~15%, 60-64 ~5%, 65-79 ~25%, ab 80 ~40% (damit kann aber ein Beherrschungs­grad von nur 20 % nicht erklärt werden, sonst müsste man annehmen, dass die Blinden ab 40 Jahren nur noch einen eingeschränkten Tastsinn haben)
Fazit: Solange nicht eindeutig taktile Gründe vorliegen, sollte das Fakoo-Alphabet als Alternative angeboten werden.

Besonders im öffentlichen Bereich verbessert das Fakoo-Alphabet erheblich die Integration Blinder.

In Entwicklungsländern ermöglicht es Blinden eine bessere gesellschaftliche Akzeptanz.

'BRÜCKEN ZU BAUEN IST VIEL SCHWIERIGER ALS ÜBER SIE ZU GEHEN! ALEXANDER FAKOO´' in Fakoo

Stellen Sie sich vor, Sie lesen diese Buchstaben und Ziffern mit den Fingern!
Fakoo-Alphabet aus Metall in taktiler Größe, darunter fakoo.de 2007
Ob nachlassende Sehkraft oder von Blindheit bedroht, diese Schrift kann helfen!

Das Fakoo-Alphabet soll nicht und kann nicht die Brailleschrift ersetzen. Kein anderes System kann die Effektivität der Brailleschrift und Kurzschrift erreichen. Die Punktschrift Fakoo nutzt jedoch den Wiedererkennungs-Effekt, wodurch die Decodierung weg fällt und besonders Spät-Erblindete die Bedeutung der Punkte-Kombinationen eher erkennen.

'ALTERNATIVE ZU BRAILLE' in Fakoo
Unter Umständen ist Fakoo eine mögliche Alternative zu Braille oder Moon:

Da aber besonders Spät-Erblindete mit der Brailleschrift große Probleme haben, sollte man beim Lesen der Brailleschrift unbedingt zwischen der taktilen Erfassung der Punkte-Konstellation und der Informations­verarbeitung im Gehirn bis zur Bedeutungs-Erkennung unterscheiden. Bei dieser Informations­verarbeitung wird die Konstellation einer Bedeutung zugeordnet (decodiert), die je nach Art der Information gewohnheitsmäßig funktioniert (Wieder-Erkennung) oder ziemliche Denkleistung erfordert (unbekannt oder neu). Bei kognitiven Problemen kann eine Bedeutungs-Erkennung von neuen oder unbekannten Sachverhalten erheblich verlangsamt sein - eine Umstellung auf ein neues System würde nicht mehr funktionieren. Hier kann als Alternative Fakoo helfen!


'ALTERNATIVE ZU MOON' in Fakoo

Bedientasten für Telefone, Aufzüge, Automaten und dergleichen sollten immer visuell und taktil lesbar sein:
Nummernblock mit den Zifferntasten 1 - 0 sowie * und # in taktiler Beschriftung Fakoo-plus

weitere --->> Fakoo-Anwendungen hier


Die nicht-kommerzielle Nutzung der Fakooschrift ist nach Creative Commons frei,
anderenfalls müssen Sie eine Lizenz erwerben ->> (Kontakt)


* Das Fakoo-Alphabet steht unter einer Creative Commons Lizenz
- genauere Bedingungen siehe -> Fakoo-Alphabet / Recht

some rights reserved


Neunauge FAKOOSY im Zickzack liegend, Beschriftung: Das Neunauge FAKOOSY vertritt fakoo.de, die Lernseite um Alphabets of disabled people (Beschreibung siehe fakoosy.txt)




Fakoo ist keine Stаchelschrift!


Die Fakoo-Schrift darf nicht mit der Stаchelschrift verwechselt werden, die Johann Wilhelm Klein 1807 erfunden hat. Denn die Stаchelschrift benötigte in der Höhe mindestens 5 Punkte und benutzte kein Raster. Da sie deshalb schwer lesbar war und nicht geschrieben werden konnte, setzte sie sich nicht durch. Außerdem werden bei Fakoo keine Spitzen ins Papier geschlagen sondern die gleichen Punkte benutzt wie bei Braille.

Text 'STACHELSCHRIFT' in Stаchelschrift
Text 'FAKOO-SCHRIFT' in Fakoo-Schrift
Braille: Text 'braille-schrift' in Braille-Schrift

Punktschrift-Tafel klein



Volumen-Vergleich


Für längere Texte in Büchern ist die alternative Punktschrift Fakoo ungeeignet, da hier nicht, wie in Braille, gekürzt werden kann. Nur die Braille-Kurzschrift machte die Ausgabe von Büchern sinnvoll möglich. Bei Anwendung von Braillezeilen in Verbindung mit Computern wäre aber auch eine Text-Ausgabe in Fakoo machbar und damit elektronische Notizsysteme und der Internetzugang für Spät-Erblindete nutzbar!

Fakoo-Alphabet Fakoo-Alphabet klein <---> Braille-Alphabet zum Vergleich Braille-Alphabet
Fakoo-Alphabet <---> Braille-Alphabet

Installieren Sie die Schriftart 'Fakoo' auf Ihrem PC


Muster-Text in Fakoo:

DIE BRAILLE-SCHRIFT HAT SICH HEUTE INTERNATIONAL ALS BLINDENSCHRIFT DURCHGESETZT
[Fakoo-Text der Grafik in Eurobraille: &,#.%k ylqkt;#.v.v.%k:,#a9krlqk#.qa4a rlt;4a #a#.9krl rl%kvl4a%k #.pl4a%kqkplt;4a#.9,plt;v. t;v.#a ylv.#.pl&,%kpl#a9krlqk#.qa4a &,vlqk9krl9l%k#a%k4ayk4a ]



Der gleiche Text in Computer-Braille:

(entspricht bis auf die Großbuchstaben durch Punkt 7 fast dem Basisbraille ohne Lautzeichen)

Die Braille-Schrift hat sich heute international als Blindenschrift durchgesetzt
[Text der Grafik in Computerbraille: 'Die Braille-Schrift hat sich heute international als Blindenschrift durchgesetzt']


'DAS RECHT AUF SCHRIFT!' in Fakoo
[Fakoo-Text der Grafik in Eurobraille: &,t;#a qk%k9krl4a t;vlqa #a9krlqk#.qa4a ]


Menschen, die bisher als Sehende viel am Computer gearbeitet haben und spät erblindet sind, ermöglicht Fakoo in Verbindung mit der Braillezeile die schnelle Fortsetzung der Arbeiten und den weiteren Zugang zu schriftlichen Informationen im Internet. Ob blind oder sehbehindert, das Internet ist für alle da!



Eingabe-Möglichkeiten


abwechselnde Fakoo-Tastaturen
Wer nicht mit dem normalen Keybord oder einer 6-Tasten-Braille-Tastatur zurecht kommt: Fakoo lässt sich auch mit einer Fakoo-Tastatur schreiben



Für Notizen per Hand - die Punktschrift-Tafel für Fakoo:
Fakoo-Punktschrift-Tafel: 9 Zeilen zu jeweils 15 Formen mit je 3 mal 3 Punkten, über der mittleren Spalte jeweils eine zusätzliche Kerbe
(Fakoo lässt sich aber auch mit einer herkömmlichen Punktschriftafel schreiben)


Beispiele siehe auch --->> Fakoo-Anwendungen für Blinde optische Anwendungen siehe --->> Fakoo für Sehende


Mit dem Neunauge FAKOOSY lassen sich alle Fakoo-Zeichen darstellen:

FAKOOSY mit animierten Augen / Text: FAKOOSY



Eine Alternative bei handschriftliche Aufzeichnungen wäre auch die kurvenlose Blindenschreibschrift Quadoo, bei der lediglich die vier Seitenlinien und die beiden Diagonalen eines Quadrates benutzt werden:
Quadoo-Alphabet und Ziffern in zwei Zeilen