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Braille-Musikschrift


Die Braille-Musikschrift ist eine spezielle Braille-Notation, um Musikstücke für Blinde lesbar niederzuschreiben. Dazu werden die gleichen 6-Punkt-Braillezeichen wie bei Text benutzt, aber sie haben auf Grund der andersartigen Informationen von Musik völlig andere Bedeutungen. Die erste Blindennotenschrift entwickelte Louis Braille 1828.

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  • Für die Wiedergabe der Noten werden zwei Werte in einem Braillezeichen codiert:
    • die Tonstufe der Note (C, D, E, F, G, A und H) in den oberen vier Punkten (1, 2, 4 und 5)
    • der Wert (Dauer) der Note (1/1, 1/2, 1/4, 1/8 ...) in den zwei unteren Punkten (3 und 6)
    Punkt 1Punkt 4   Tonstufe / Tonhöhe 1. Zeile
    Punkt 2Punkt 5  Tonstufe / Tonhöhe 2. Zeile
    Punkt 3Punkt 6 Tonwert / Notenwert
  • Die Bezeichnung der Tonstufen entspricht nicht den Buchstaben im normalen Braille, für die Noten werden nur Punktekombinationen benutzt, bei denen jeweils beide Spalten und beide Zeilen mindestens einen Punkt enthalten (entspricht den Buchstaben D, E, F, G, H, I und J):
    Achtelnoten:  

    Viertelnoten:  

    Halbe Noten:  

    Ganze Noten:  
    zum Vergleich ganze Noten auf Notenpapier do ré mi fa sol la si
    • Achtel- bzw. Hundertachtundzwanzigstel-Noten haben keine Punkte 3 und 6
    • Viertel- bzw. Vierundsechzigstel-Noten zusätzlich den Punkt 6
    • Halbe- bzw. Zweiunddreissigstel-Noten zusätzlich den Punkt 3
    • Ganze- bzw. Sechzehntel-Noten zusätzlich beide Punkte 3 und 6
  • Vor die Noten gehört natürlich die Kennzeichnung der Oktave, in der sie gespielt werden sollen, aber es werden nicht alle Noten gekennzeichnet, sondern nur, wenn die Oktaven in bestimmter Art gewechselt werden:

    Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Kennzeichnungen für Stimmen, Akkorde, Tempi und so weiter, die dem Musikstück vorangestellt werden. Diese sollen aber hier nicht weiter interessieren. Nur folgende Zeichen zum Verständnis:


    zum Beispiel:
  • Musikwerke sind sehr umfangreiche Niederschriften, die auf dem Papier in Schwarzschrift oft mehrere Notenzeilen parallel aufweisen. In Blindennotenschrift kann man diese natürlich nur sequentiell, also nacheinander notieren, weshalb trotz Braille von den blinden Musikern sehr viel Kopf- und Gedächtnisarbeit verlangt wird. Allein die Definition der Blindennotenschrift ist ein recht umfangreiches Regelwerk.
  • Als Beispiel das Lied "Allе mеine Entchеn" in Musikbraille (Musik, Musikstücke, Noten, Lieder, Liedtexte in Blindenschrift, Punktschrift, Braille, Brailleschrift, Braille-Notenschrift, Braille-Musikschrift, Notenschrift, Blindennotenschrift):


    Musiknoten in Schwarzschrift zum Vergleich - Teil 1 - D-Dur 2/4 (Beginn) DEFG AA HHHH A



    Musiknoten in Schwarzschrift zum Vergleich - Teil 2 - HHHH A GGGG FF AAAA D (Abschluss)
    Dies ist aber nur eine vereinfachte Darstellung, da weitere Zeichen zu Dynamik, Harmonie, Pausen, Oktaven, Bindungen, Stimmen und mehr dazu kommen.
  • Sicherlich sind blinde Musiker mit der Musikschrift in der Lage, Noten zu lesen, zu schreiben und Musikstücke einzustudieren. Man sollte aber bedenken, dass Musiker in der Regel beide Hände für ihr Instrument benötigen und deshalb blinde Musiker nicht in der Lage sind, während des Spielens die Noten mit den Fingern "mitzulesen". Sie müssen deshalb das gesamte Musikstück aus dem Kopf spielen! Blinde Sänger und teils Organisten können wenigstens mit einer Hand mitlesen.

weitergehende Informationen:

das Projekt DaCapo der DZB zur digitalen Verarbeitung von Braille-Noten www.dzb.de
das internationales Handbuch der Braillenotenschrift bei www.braille.ch/musik
in der Mediathek von DaCapo finden Sie Videos zur Einführung in die Braille-Notation
weitere Infos siehe auch www.blindennotenschrift.de

detailierte Informationen in englisch bei www.brl.org/music
Technologie und Training für blinde Musiker (englisch) bei www.dancingdots.com

Neunauge FAKOOSY im Zickzack liegend, Beschriftung: Das Neunauge FAKOOSY vertritt fakoo.de, die Lernseite um Alphabets of disabled people (Beschreibung siehe fakoosy.txt)